Jeder hat die Begriffe „Flüchtling“ oder „Indianer“ benutzt. Warum denn auch nicht? Ist ja nichts dabei oder?
Laut aktuellen Angaben gelten diese und auch viele weitere Begriffe allerdings als politisch inkorrekt und diskriminieren die entsprechenden Minderheiten, da es sich bei solchen um Begriffe handelt, die längst nicht mehr up-to-date sind und als Relikt gelten (Bsp. „Farbiger“ = aus der Kolonialzeit).
Political Correctness (dt. Politische Korrektheit) ist ein sehr aktuelles Thema, um das sich die Bevölkerung momentan immer häufiger ringt.
Woher kommt die Verwendung politisch korrekter Sprache?
Zum einen liegt es daran, dass die sozialen Medien ein Möglichkeit für jedermann sind, den Sprachgebrauch von zum Beispiel großen Unternehmen zu kritisieren. Dabei kommt es häufig zu ganzen Wellen an Kommentaren, falls man eine Minderheit falsch bezeichnet hat, da in dem einen Moment der eine Begriff korrekt ist und in dem anderen Moment eben ein anderer Begriff. Es ist auch wirklich schwierig, da hinterher zu kommen.
Ein anderer Grund ist die zunehmende Sensibilisierung unserer Gesellschaft. Dabei wird bewusst auf den Sprachgebrauch abgezielt, um dahingehend Minderheiten mehr Würde zukommen zu lassen, da diese Aspekte wahrscheinlich in der Vergangenheit vermasselt wurden.
Versucht man also mit der respektvollen Anwendung von Sprache, (auch) Fehler der Vergangenheit zu entschuldigen?
Wie weit bringt uns Political Correctness?
PC ist vorrangig dazu da, Begriffe, die aus einer Zeit stammten, in der Unterschiede zum diskriminieren genutzt wurden, auszulöschen und durch neue zu ersetzen. Dieser Grundgedanke verfolgt, Rücksicht auf andere zu nehmen und ihnen emphatisch und offen zu begegnen. Auch verbannt man diese Begriffe, um sie aus dem Bewusstsein der Menschen verschwinden zu lassen, sodass eine offene und und vorurteilslose Gesellschaft entsteht
ABER
Die Sprachreglementierung ist zu einer Ideologie geworden, die von vielerlei Seiten manchmal schon fast aufgezwungen wird. Alte Bücher sollen nach unliebsamen Begriffen durchgesucht werden und geändert werden, gleiches gilt für Straßennamen, Kunstwerke etc. Dabei wird wichtiges Kulturgut zerstört. Man sollte sich also lieber mit der Geschichte an sich auseinandersetzen und nicht damit, diese Begriffe aus unserem alltäglichen Leben zu verbannen. Außerdem geht es nicht mal um das Wort an sich, sondern um das, was Menschen mit diesem Wort ausdrücken wollen und ob es diskriminierend gemeint ist oder nicht. Deshalb ist es nicht von all zu großem Nutzen, ein Wort mit einer negativen Vergangenheit durch ein neues zu ersetzen. Zuerst muss ein Umschalten in unseren Köpfen passieren, dass wir Leute nicht mehr durch unser Denken stigmatisieren, also unter anderem das Aufarbeiten von Vorurteilen.