„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“
So sang es Reinhard Mey – und er hat recht! Denn schon seit je her fasziniert der Traum vom Fliegen den Menschen. Während ihr jetzt wahrscheinlich an Airliner mit großen Turbinen für die Urlaubsreise denkt, möchte ich von einer anderen Art des Fliegens erzählen: Dem Flug ohne Motor, dem Segelfliegen.
Moderne Segelflugzeuge sind in der Lage aus einer Höhe von 1.000 Metern 60 km weit zu fliegen, mit diesen Hochleistungssegelflugzeugen werden Strecken von über 1.000 km bei entsprechender Wetterlage zurückgelegt. Um Höhe zu gewinnen nutzen wir Segelflieger Thermik, also aufsteigende Luft die durch thermodynamische Prozesse in der Atmosphäre entsteht (#Physik). Diese Thermik zu finden und die entsprechende Wetterlagen einzuschätzen ist die sportliche Herausforderung beim Segelfliegen. So kann es passieren, dass bei einer falschen Einschätzung der Wetterlage der Flug auch mal auf einem Acker endet. Auch diese Außenlandung ist Bestandteil der Ausbildung.
Für die Ausbildung werden doppelsitzige Schulungsflugzeuge eingesetzt, wie zum Beispiel unsere ASK 21 von der Firma Schleicher aus Poppenhausen in der Rhön. Hierbei sitzt man als Flugschüler/-in vorne und der Fluglehrer/ die Fluglehrerin hinten. Von beiden Plätzen kann das Segelflugzeug vollständig gesteuert werden. Für den Beginn der Ausbildung gibt es keine Altersbegrenzung. Die Empfehlung liegt allerdings bei 13 Jahren. Nach ca. 50 Starts und Landungen kommt der große Moment des ersten Alleinflugs. Dafür ist ein Mindestalter von 14 Jahren erforderlich. Die weiteren Inhalte der Ausbildung kann man dann überwiegend alleine absolvieren, ebenfalls kommt nun der Umstieg auf einsitzige Segelflugzeuge wie zum Beispiel unsere ls4. Am Ende der Ausbildung steht sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung an.
Da die Segelflug Saison von April bis Oktober dauert, nutzen wir die Wintermonate für die Theorie Ausbildung in folgenden Fächern: Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Aerodynamik, allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse/Technik, Verhalten in besonderen Fällen und Menschliches Leistungsvermögen. Wenn die Prüfungen erfolgreich verlaufen hat man dann den Segelflugschein. Danach kann man dann eigenverantwortlich Fliegen und auch Gäste mitnehmen.
In die Luft kommen Segelflugzeuge übrigens, entweder per Seilwinde oder durch einen so genannten Flugzeug-Schlepp. Sogenannte Motorsegler verfügen über ein eingebautes Klapptriebwerk, welches nach dem Start eingefahren wird und das Segelflugzeug dann ohne Motor weiterfliegt.
Auch wenn man in der Regel maximal zu zweit in einem Segelflugzeug sitzt, ist Segelfliegen ein Team Sport. Beim Flugbetrieb ist jede Hand hilfreich und nur mit gegenseitiger Unterstützung kommen alle mal in die Luft. Und auch im Winter steht, neben dem Theorie Unterricht der Baudienst an, bei dem die Segelflugzeuge von uns gewartet und ggf. repariert werden.
Wer weitere Interesse am Segelfliegen hat, kann sich auf der Webseite des in der Region liegenden Flugplatzes in Burghaun unter https://flugplatz-plaetzer.de informieren oder auch mich, wenn ihr mich auf dem Gang seht, ansprechen.
P.S. Segelfliegen ist bei Weitem nicht so teuer wie mancher denkt. 😉
Ihr macht das super habe auch geholfen
Hallo Marie,
das ist ein sehr guter Artikel den Du geschrieben hast. Drr Artikel trifft genau den Kern.