Plakate: Sexuelle Gewalt (TW) – ein Kommentar

Vielleicht haben es schon die einen oder anderen durch ihre Klassensprecher*innen mitbekommen. Seit ca. einem halben Jahr hängen nun Plakate in den Toiletten, die Betroffene ansprechen sollen. In diesem Artikel möchte ich, der selbst Klassensprecher ist, meine Meinung dazu äußern.

Die Anzahl an Fällen von sexueller Gewalt bzw. Missbrauch ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Dazu gibt Statista eine Zahl von 15.507 polizeilich erfassten Fällen an – die Dunkelziffer ist wahrscheinlich viel höher.

Um dem entgegen zu wirken hat die Schule Plakate aufgehangen, die auf Hilfestellen, wie die Halt-Punkt-App verweisen. Diese wurden in den Toiletten aufgehangen, um für die Schülerinnen zugänglich zu sein. Aufgrund des allgemeinen Handyverbots auf dem Schulgelände musste logischerweise auf einen „privaten“ Ort gesetzt werden, an dem das Handy natürlich ebenfalls nicht genutzt wird – die Toiletten.

Und wie ich finde, ist das eine wirklich gute Idee, um auf das Thema aufmerksam zu machen und gegen diese Verbrechen vorzugehen. Um den Opfern zu helfen oder gar als präventive Maßnahme. Mit QR-Codes, Telefonnummern und Email-Adressen.

Wie euch eventuell an meiner Schreibweise aufgefallen ist, hängen diese Plakate allerdings nur in den Mädchentoiletten, des Alt- und Neubaus. Im ersten Moment scheint es logisch, da die gesellschaftliche „Opferrolle“ bei Mädchen/Frauen liegt – bei Schülerinnen. Dass man hierbei aber nur Klischees bedient, eben weil bei den Jungen so etwas nicht zu finden wäre, muss ich nicht lange kritisieren, um zu verstehen, dass das kompletter Schwachsinn ist. Zur Prävention könnte man sie eben auch dort aufhängen. Denn allein die Aufmerksamkeit auf das Thema, stärkt die gesamtgesellschaftliche „Awareness“. Und nur die Schaffung dieses Bewusstsein kann auf lange Sicht die Welt ein bisschen besser machen.

Fakt ist dennoch, dass solche Fälle leider immer wieder und den Statistiken zufolge auch immer öfter, vorkommen. Daher ist es sehr wichtig und richtig mit solchen Hinweisen darauf aufmerksam zu machen. Und mehr kann man auch meiner Meinung nach nicht tun. Denn Täter gibt es immer und entscheiden ist, diese Tätern zu verfolgen und für ihre Taten gerecht zu bestrafen. Und mit gerecht meine ich nicht das eine Jahr Mindestfreiheitsstrafe. Solche Verbrechen schädigen die Psyche und haben einen unglaublichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Opfer, was gerade bei Kindern sehr kritisch ist.

  • von Christian

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